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Der Schatz vom Silbersee

 

Im Alter von neun bis zwölf Jahren interessieren sich die meisten Jungen und Mädchen für das Leben der Indianer. Es liegt deshalb nahe, diese Vorliebe aufzugreifen und einen Kindergeburtstag einmal als Indianerfest zu planen.

Dabei sind natürlich nicht die „kriegerischen" Fähigkeiten der kleinen Cowboys und Indianer gefragt, sondern ihr Spürsinn wird mit einer Schatzsuche auf die Probe gestellt.

Sich außerhalb der Faschingszeit einmal als Indianer oder Cowboy zu verkleiden, wird den Kindern zusätzlich Spaß machen.

So sieht eine echt „indianische" Einladung aus.


■ Einladung


Da Indianer kein Papier kannten, wird die Einladung auf „Pergament" geschrieben. Dazu schneiden Sie eine entsprechende Anzahl 25 bis 30 cm lange Stücke von einer Rolle Butterbrotpapier ab.

Das Geburtstagskind schreibt darauf die Einladungen - am besten mit Filzstift. Um das Ganze noch echter wirken zu lassen, werden zum Schluss die Ränder angesengt, das Papier zusammengerollt und mit einem Stück bunter Schnur verschlossen.


■ Planung


Gerade beim Indianerfest bietet es sich an, einen Teil der Aktivitäten ins Freie zu verlegen. Wer einen Garten hat, sollte diesen -wenn die Witterung es zulässt -mit einbeziehen. Steht Ihnen diese Möglichkeit nicht zur Verfügung, kann natürlich auch in der Wohnung gefeiert werden.

Alle Kinder erhalten zu Beginn dieser Geburtstagsfeier einen selbstgefertigten Kopfschmuck. Dazu werden 5 cm breite Kartonstreifen, die etwa 40 cm lang sind, an den Enden mit Hutgummi verbunden. Wenn vorhanden, kann in einen dafür vorbereiteten Schlitz eine Gänsefeder gesteckt werden. Eine aus Pappe gefertigte und entsprechend bemalte Imitation erfüllt aber auch ihren Zweck. Auf den Kartonstreifen wird später der vom Kind gewählte Indianername mit bunten Stiften geschrieben.

Kopfschmuck für einen Geburtstagsindianer.

Außerdem stellen Sie noch eine Kiste mit Kleidungsstücken bereit, damit sich die Kinder, die keine Indianer- oder Cowboyausrüstung haben, auch verkleiden können.

Zur Einstimmung auf das Thema beginnt das Fest mit einem kurzen Indianerquiz. Dann stärken sich die Gäste erst einmal an der Kaffeetafel. Anschließend erfolgt die Namensgebung. Um die Namensvorschläge für alle sichtbar zu notieren, sollten Sie Packpapier oder eine alte Tapetenrolle und einen dicken Filzstift bereithalten.

Diese Materialien können Sie dann beim Lernen der Indianerzeichen gleich noch einmal gebrauchen.

Im Mittelpunkt des Nachmittags steht die Suche nach dem Silberseeschatz. Der Schatz enthält Süßigkeiten und kleine Geschenke wie Kaugummi, kleine Hefte, Bleistiftspitzer, lustige Radiergummis, Lakritzpfeifen (die später als Friedenspfeifen geraucht werden können) u. a. Für jedes Kind sollten zwei bis drei Geschenke besorgt werden. All diese Kleinigkeiten werden in Gold- oder Alufolie verpackt und jedes mit einer Nummer versehen. Das Ganze kommt in einen hübsch beklebten Karton, die Schatztruhe. Für die spätere Verlosung des Schatzes müssen außerdem noch Lose mit den entsprechenden Nummern vorbereitet werden.

Die Gestaltung der Schatzsuche richtet sich in erster Linie nach den räumlichen Gegebenheiten. Zur Verwirklichung des in diesem Kapitel vorgestellten Vorschlags, müssen Sie vor dem Fest noch folgende Vorbereitungen treffen:

•  Sechs Botschaften an die „Apachen" müssen geschrieben und z. T. gezeichnet werden (Text siehe Kapitel Spielvorschläge).

•  Vier dieser Botschaften müssen vor Eintreffen der Gäste (und ohne dass das Geburtstagskind es merkt!) versteckt werden:

hinter dem Spiegel im Flur, in einem Handschuh, auf der Terrasse/dem Balkon und im Garten. Der Schatz selbst liegt dann beispielsweise in der Garage. Außerdem brauchen Sie noch:

•  eine Plakette zum Anstecken mit einem großen A darauf,

•  ein paar im Freien ausgelegte Indianerzeichen.

Zum Abschluss des Festes gibt es ein gemeinsames Würstchengrillen. Wenn möglich, sollte dafür ein Grillplatz im Freien vorbereitet oder aber eine entsprechende Möglichkeit in der Küche geschaffen werden.


■ Dekoration


Tischkarte

Papiergeschäfte verkaufen Servietten und Pappgeschirr mit Indianer- und Cowboymotiven. Dazu werden Tischkarten mit typischen Indianergegenständen bemalt. Als Motive bieten sich Zelte, Tomahawks, Friedenspfeifen, Federschmuck oder Halsketten an.

Bestimmt freuen sich die Gäste, wenn sie vor ihrem Platz einen Plastikindianer finden. Als Dekoration für den Geburtstagstisch bieten sich selbstgebastelte größere „Wigwams" an. Die Indianerfiguren sind in jedem Spielwarengeschäft erhältlich.

Besonders zünftig wird es, wenn die Möglichkeit besteht, im Garten oder auf der Terrasse ein Zelt aufzubauen, wohin sich die Indianer zur Beratung zurückziehen können.


■ Spielvorschläge


Indianerquiz

Vor dem Kaffeetrinken sammeln sich die Gäste zunächst zu einer kurzen Quizrunde. Dabei werden Fragen aus dem Leben der Indianer gestellt. Hier einige Beispiele:

Fragen:

1. Wo leben die Indianer?

2. Was ist ein Wigwam?

3. Wer war Winnetou?

4. Was ist ein Tomahawk?

5. Was ist die Prärie?

6. Warum werden die Indianer „Rothäute" genannt?

7. Was ist eine Squaw?

8. Welchen Kopfschmuck trugen die Indianer?

9. Wo leben die meisten Indianer heute?

10. Wie verständigen sich die Indianer über große Entfernungen hinweg?

11. Wie heißt der „Arzt" der Indianer?

12. Was ist die traditionelle Bewaffnung der Indianer?

13. Welches Tier war die Hauptnahrungsquelle der Indianer?

14. Was ist ein Tabu?

Antworten:

1. In Nord- und Südamerika oder Amerika.

2. Das Zelt der Indianer.

3. Der Häuptling der Apachen.

4. Das Kriegsbeil der Indianer; es wurde als Schlag- oder Schleuderwaffe verwendet.

5. Das nordamerikanische Grasland.

6. Wegen ihrer Bemalung.

7. Die Frau eines Indianers.

8. Federschmuck.

9. In Reservaten.

10. Mit Rauchzeichen oder Trommeln.

11. Medizinmann.

12. Pfeil und Bogen, Tomahawk.

13. Der Büffel oder Bison.

14. Ein Verbot.

Namensgebung

Die Namen der Indianer sind nicht nur sehr bildhaft, sondern sie charakterisieren zugleich ihren Träger. So wird jemand, der „Schneller Fuß" heißt, ein besonders guter Läufer sein, ein Indianer mit dem Namen „Adlerauge" besonders scharf sehen können usw.

Indianerzeichen

Solche Namen, die auch etwas über ihren Träger aussagen, sollen die Kinder jetzt für sich finden. Vater oder Mutter machen den „Spielleiter". Ein großes Stück Papier (Packpapier oder eine alte Tapetenrolle) wird an die Wand gehängt und dort alle Namensvorschläge aufgeschrieben. Die „Ratsversammlung" der Indianer(kinder) macht für jeden Gast Vorschläge, wie er denn heute als Indianer heißen soll. Sind genügend Vorschläge notiert, wählt sich das Kind den Namen, der ihm am besten gefällt. Gefällt dem Kind keiner der bisher gemachten Vorschläge, müssen die anderen weitere Namen erfinden. So wird vermieden, dass ein Kind mit einem ungeliebten Namen vorlieb nehmen muss. So geht es weiter, bis jeder seinen Indianernamen bekommen hat. Dieser wird dann auf das Stirnband des Kopfschmuckes geschrieben.

Die Zeichensprache der Indianer

Aus Zweigen oder Steinen legt der Indianer Zeichen, durch die er sich mit seinen Stammesbrüdern verständigt. Einige dieser Waldläuferzeichen lernen die Kinder, bevor die eigentliche Schatzsuche losgeht. Wieder wird ein großes Stück Papier an die Wand geheftet und alle Zeichen werden mit ihrer Bedeutung nacheinander hingeschrieben und erklärt. Wenn Sie den Eindruck haben, die Kinder haben Schwierigkeiten, sich die Zeichen zu merken, weisen Sie sie ruhig auf die Möglichkeit von Geheimnotizen, z.B. mit einem Kugelschreiber auf den Unterarm, hin.

Die Schatzsuche

Die Geburtstagsgäste werden nun zum Stamm der Apachen, die mit Hilfe der entsprechend vorbereiteten Botschaften den Schatz aus dem Silbersee finden müssen. Die im folgenden geschilderte Schatzsuche ist dabei als Anregung für die Gestaltung eines solchen Spiels zu verstehen. Ob man es so oder besser anders organisiert, hängt von den jeweiligen räumlichen Möglichkeiten ab.

1. Botschaft

(Die Botschaft wird den Apachen ausgehändigt)

An die Apachen!

Edle Rothäute!

Es ist uns zu Ohren gekommen, dass ein paar geldgierige Schurken den im Silbersee eigentlich für immer begraben geglaubten Schatz gehoben haben und jetzt an einem geheimen Ort versteckt halten. Diesen Schatz sollt Ihr finden und wieder in die Hände seiner rechtmäßigen Besitzer, der Rothäute, bringen. Dazu müsst ihr mehrere Botschaften aufspüren und entschlüsseln.

Damit Ihr die nächste Botschaft findet, müsst Ihr alle Geburtstagsgäste beobachten. Ein Gast (der vorher entsprechend informiert wurde) trägt versteckt eine Plakette mit einem „A". Wenn Ihr diese Plakette entdeckt habt, dürft Ihr fragen: „Hast Du eine Botschaft an die Apachen?"

Dann werdet Ihr die 2. Botschaft erhalten.

Bitte nur beobachten!


        

 




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